11. Woche - Umgebung von IC 443

Aus dem letzten Winter datiert eine sehr schöne Feldaufnahme, die das Grenzgebiet zwischen Orion und Zwillingen zeigt. Zur Orientierung: Norden liegt auf 2 Uhr. Zentral im Bild der Supernovarest IC443, umringt von den H II-Regionen Sh2-249 (oberhalb von IC 443, also östlich) und NGC 2174-5 (am unteren Rand des Feldes). Links von Sh2-249 steht der 2,9 mag helle Veränderliche Mü Geminorum, ein orange leuchtender M3-Überriese. Hinzu kommen rechts unten im Bild die beiden benachbarten offenen Sternhaufen M 35 und NGC 2158.
IC 443 bildet mit seinen tentakelförmigen Anhängseln ein rundliches Gebilde, das an eine Qualle erinnert (daher englisch „Jellyfish Nebula“ = „Quallen-Nebel“). Seine hier angegebenen Koordinaten (2000.0) beziehen sich auf das Nebelzentrum. Katalogangaben erstrecken sich oftmals nur auf die helle Nordostschale. Bei IC 443 handelt es sich um eine expandierende Gaswolke, das Überbleibsel einer Supernova-Explosion. Nach Meaburn et al. (1990) scheint eine Entfernung von 4900 Lj am besten zu passen, hingegen schwankt die Altersangabe je nach Untersuchungsmethode zwischen 12.000 und 65.000 Jahren.
Peter Knappert, Mitglied der Fachgruppe Astrofotografie, gelang dieses Bild am 28.12.2011 von seinem Beobachtungsstandort Mühlhausen im Schwarzwald-Baar-Kreis, 800 m Höhe.
Kamera war eine Moravian G2 8300 FW, kombiniert mit einem Objektiv Canon EF-L 70-200 mm, Blende 2,8 und effektive Brennweite 135 mm. Belichtungszeit H-Alpha (HWB 6 nm) 3 x 30 min und RGB je 2 x 4 min ohne Binning bei -40°C. Die Bildbearbeitung erfolgte mit CCDStack2 und CS4. Der Autor Schreibt: „Dies war kurz vor Jahresende 2011 noch eines meiner Ziele. Obwohl der Mond noch am Himmel stand, versuchte ich mit drei Aufnahmen im engbandigen H-Alpha-Bereich möglichst viele der H II-Regionen im Sternbild Gemini aufzunehmen. Die 135 mm Brennweite waren gerade die richtige Brennweite, um noch M 35 mit abzubilden. Als der Mond dann schon in Horizontnähe stand, gelangen noch jeweils zwei Aufnahmen in RGB. Und schon eine halbe Stunde später fielen bei mir im Schwarzwald wieder dicke Schneeflocken vom Himmel ... Glück gehabt ...“
Objektkoordinaten (2000):
RA = 06 h 17 min, Dek = +22° 36´
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