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Ausdruck vom: Sonntag, der 22.12.2024

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Neutralfilter, Dämpfgläser und Sonnenfilter

Die günstigsten Filter sind einfache Graufilter. Diese dämpfen das Licht, sodass Sie helle Objekte wie den Mond oder einige Planeten beobachten können, ohne geblendet zu werden. Diese Blendung ist nicht nur unangenehm, sondern führt auch dazu, dass Sie zarte Details nicht bemerken.

Einfache Graufilter liegen bereits vielen Einsteigerteleskopen bei. Teilweise gibt es als Mondfilter auch Grünfilter. Diese färben das Bild zwar ungewohnt grün ein, haben bei einfachen Linsenteleskopen aber der Vorteil, dass der Farbfehler ausgeblendet wird und das Bild so schärfer wird. Bei einem farbreinen Linsenteleskop oder einem Spiegelteleskop empfiehlt sich der Griff zu einem Graufilter, der ein farbechtes, natürliches Bild liefert.

Graufilter gibt es in verschiedenen Stärken. Welchen Filter Sie benötigen, hängt einerseits von der Bildhelligkeit ab (Stichwort Austrittspupille; bei höherer Vergrößerung wird das Bild außerdem dunkler als bei niedriger) und andererseits von Ihrer persönlichen Empfindlichkeit.

Polarisationsfilter

Sehr angenehm sind variable Polarisationsfilter. Hier haben Sie zwei Filter, die gegeneinander verdreht werden können, wobei sich der Lichtdurchlass ändert. Besonders komfortabel wird es, wenn Sie einen Filter vor den Zenitspiegel schrauben und den zweiten in das Reduzierstück oder das Okular – so können Sie die Bildhelligkeit ändern, indem Sie das Okular bzw. Reduzierstück drehen. Damit dabei keine störenden Reflexe auftreten, sollten Sie allerdings hochwertige Filter mit planoptisch polierter Oberfläche verwenden. Einige Polfilter können bei maximaler Dämpfung das Bild auch leicht einfärben.

Genau wie Polfilter sollten auch einfache Graufilter sollten eine gute optische Qualität haben, damit es keine störenden Reflexionen im Bild gibt.

Achtung Sonne!

Bei der Sonnenbeobachtung ist immer Vorsicht angebracht: Ein Blick durch ein Teleskop, das keinen oder einen unzureichenden Filter hat, kann Sie das Augenlicht kosten. Schäden im Augen heilen nicht, daher:

!!! Schauen Sie niemals ohne einen geeigneten Filter in die Sonne !!!

Ein guter Sonnenfilter ist von einem Spiegel nicht zu unterscheiden. Lassen Sie die Finger von so genannten "Sonnenfiltern", die in das Okular geschraubt werden – diese sitzen annähernd im Brennpunkt des Teleskops, können sehr heiß werden und platzen. Wenn in diesem Moment durch das Teleskop schauen, haben Sie keine Chance mehr, rechtzeitig wegzuschauen – eine Brandspur auf der Netzhaut ist Ihnen sicher. Falls Sie so einen Okularsonnenfilter besitzen, nehmen Sie einen Hammer, schlagen Sie damit auf den Filter und entsorgen Sie ihn anschließend in der Mülltonne.

Ein Sonnenfilter gehört immer vor das Objektiv Ihres Teleskops, so wird die Sonnenstrahlung schon entschärft, bevor sie in das Teleskop gerät und gebündelt wird. Sichern Sie die Filterfassung möglichst am Tubus, damit sie nicht herunterfallen kann – sei es mit Schrauben oder Klebeband. Vergessen Sie dabei auch nicht, den Sucher abzudecken oder abzubauen. Sie müssen für die Sonnenbeobachtung nicht unbedingt die komplette Teleskopöffnung nutzen, allerdings muss der Filter samt (lichtundurchlässiger!) Fassung die komplette Öffnung abdecken. Benutzer von "offenen" Teleskopen wie Gitterrohr-Dobsons müssen den Strahlengang außerdem mit einer lichtundurchlässigen Abdeckung abschotten. Ansonsten vermindert nicht nur das Streulicht den Kontrast enorm – wenn der Spiegel ungünstig steht, kann das Sonne an dem Objektivfilter vorbei auf den Spiegel gelangen, sodass Sie oder jemand anders aus Versehen geblendet werden kann. Besonders gefährliche Situationen können bei Gitterrohr-Teleskopen entstehen, wenn das Teleskop nicht direkt auf die Sonne gerichtet ist und der Spiegel das Licht unberechenbar in die Landschaft spiegelt – dann ist jeder gefährdet, der den funkelnden Spiegel bemerkt, auch wenn er nicht in unmittelbarer Nähe steht.

Am weitesten verbreitet sind Filter aus AstroSolar-Folie von Baader Planetarium. Eine ähnliche Folie wird auch für Sonnenfinsternisbrillen verwendet. Sie bietet ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Überprüfen Sie die Folie aber vor jedem Einsatz auf Beschädigungen. Als zusätzlicher Schutz vor unsichtbarer UV- oder Infrarotstrahlung wird dabei häufig zum Einsatz eines UV/IR-Sperrfilters geraten.

Alternativ gibt es auch Objektivsonnenfilter aus Glas. Gute Qualität ist hier allerdings sehr teuer – der Filter ist so groß wie die Öffnung Ihres Teleskops, und an seine Qualität werden die selben Ansprüche gestellt wie an die übrige Teleskopoptik.

Besitzer von Refraktor-Teleskopen können anstatt eines Objektivfilters auch einen Herschelkeil einsetzen, benötigen dann aber noch weitere Graufilter, um das Licht auf ein ungefährliches Maß abzudunkeln – beachten Sie dabei unbedingt die Gebrauchsanleitung.

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