12. Woche - Der offene Sternhaufen NGC 2281

Offene Sternhaufen sind überwiegend Stiefkinder in der Astrofotografie, weil keine aufregenden Strukturen zu sehen sind. Dabei ist es schon beeindruckend, wenn ein Sternhaufen aus Sternen unterschiedlicher Farbgebungen zusammengesetzt ist. Das aktuelle AdW zeigt mit NGC 2281 ein besonders schönes Beispiel aus dem Sternbild Fuhrmann.
NGC 2281 ist nach Becker und Fenkart (1971) etwa 1550 Lj entfernt. Der scheinbare Durchmesser beträgt 15´, so dass der wahre Durchmesser 6,8 Lj erreicht. Der Sternhaufen hat eine scheinbare visuelle Helligkeit von 5,4 mag und eine Blauhelligkeit von 6,05 mag. Der Astrofotograf rechnet schnell und kommt auf einen Farbindex B-V = 0,65 mag. Das ist weiß – aber nur im Mittel, denn das Bild zeigt uns bläuliche Sterne und auch solche der Farbe gelborange. Mit anderen Worten: Es haben sich in NGC 2281 auch schon rote Riesensterne entwickelt. Das wiederum bedeutet, dass das Alter des Sternhaufens nicht mehr ganz so jung sein kann. Nach Lindoff (1967) sind es ungefähr 25 Millionen Jahre.
Herbert Walter hat das RGB-Bild im Januar 2010 von Vorderstoder in Oberösterreich angefertigt. Als Aufnahmeteleskop wurde ein FSQ 106ED von Takahashi verwendet, kombiniert mit einer CCD-Kamera Atik 314L+. Dazu wurden Baader-Filter verwendet. Die Belichtungszeit betrug in R, G und B jeweils 8 x 5 min, also gesamt 2 Stunden. Als Software kamen THELI und Photoshop zum Einsatz.
Objektkoordinaten (2000):
RA = 06 h 48 min 17 s, Dek = +41° 04´ 42´´