18. Woche: Die Galaxie M 106

Im Sternbild Jagdhunde liegt diese schöne Spiralgalaxie vom Typ Sb. Mit einem scheinbaren Durchmesser von 18.2´ x 7.9´ und einer scheinbaren visuellen Helligkeit von 8.3 mag zählt sie zu den recht hellen, großflächigen und daher "fotogenen" Galaxien. Ihre Entfernung liegt bei etwa 23 Millionen Lj. Das bedeutet eine wahre Ausdehnung von mehr als 120.000 Lj! M 106 ist damit vergleichbar mit der riesigen Andromeda-Galaxie.
Gerald Willems nahm die Galaxie am 26.12.2005 auf, zu der Zeit am Morgenhimmel um 04:30 MEZ. Er setzte ein 10-zölliges Newton-Teleskop f/4.7 auf Losmandy G11 ein und belichtete 5 x 8 min + 2 x 4 min nach ISO 800, mit einer Canon EOS 300 da. Die Nachführung erfolgte über ein Leitrohr mit Fadenkreuzokular - also ganz klassisch!
Das Galaxienbild wird geprägt durch zwei auffällige hellere Spiralarme, die bläulich wirken mit zahlreichen eingelagerten rotleuchtenden HII-Regionen. Die Arme setzen aber asymmetrisch am Galaxienkörper an. Diese Eigenschaft hat dazu geführt, dass in der Galaxientypisierung oft ein "p" für peculiar (= seltsam, eigentümlich) genannt wird. Das ist vermutlich auf eine intensive Wechselwirkung mit Nachbargalaxien zurückzuführen. Auf einen solchen gravitativen Austausch deuten auch die noch weiter außen liegenden, schwachen Armausläufer hin.
Dichte Staubwolken liegen im helleren Galaxienbereich,. Der Kernbereich dagegen hat eher eine gelbliche Färbung, was auch durch eine deutlich schwächere Blauhelligkeit von nur 9.6 mag zum Ausdruck kommt. M 106 hat einen aktiven Kern und wird den Seyfert-Galaxien zugeordnet.
NGC 4248, eine kleine 13.9 mag helle Spiralgalaxie, liegt etwa 20´ nordwestlich von M 106. Der Nordpfeil würde in diesem Bild auf ca. 11 Uhr zeigen.
RA = 12 h 18 min 57 s, DEK = +47° 18´ 14´´