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25. Woche - Der Planetarische Nebel K1-11

Fotografiert von: Andreas Rörig | | Astrofoto der Woche

Zwischen 1960 und 1969 publizierte L. Kohoutek in einer Tschechischen Fachzeitschrift seine Untersuchungen lichtschwacher Planetarischer Nebel mit dem Hamburger Schmidtspiegel. 1963 wurde neben anderen auch der PN K1-11 vorgestellt, um den es im aktuellen AdW geht. Zwei Jahre später untersuchte G.O. Abell auf den damaligen POSS-Platten ebenfalls alte Planetarische Nebel. K1-11 war mit dabei und erhielt die Abell-Nummer A 22. Fairerweise verwies Abell bereits auf Kohouteks Ergebnisse. Im Katalog von Perek und Kohoutek (1967) wurde der PN namentlich auf galaktische Koordinaten umgestellt: PK 215+11°1. Seit 1992 verwenden viele Astronomen (insbesondere die europäischen) gern den umfangreichen Katalog von A. Acker und Ko-Autoren. Dort wird das Objekt ähnlich wie im PK-Katalog unter galaktischen Koordinaten geführt und als PN G215.6+11.1 bezeichnet.
Was ist von K1-11 bekannt? Die Entfernung schwankt je nach Messmethode zwischen 0,67 und 2,1 kpc (2185 - 6850 Lj). Der Zentralstern ist extrem blau mit B = 19,24 mag und V = 19,59 mag, also mit negativem Farbindex B-V = -0,35 mag. Vielleicht gibt es dazu im aktuellen AdW ja etwas zu diskutieren? Im Licht des ionisierten Stickstoffs [N II] bei 658,4 nm ist der PN 35% heller als im H-Alpha-Licht. An so etwas denkt der Astrofotograf üblicherweise nicht. Der Innenbereich leuchtet stark im Licht des doppelt ionisierten Sauerstoffs [O III] bei 500,7 nm und erreicht dort mehr als das Doppelte der H-Alpha-Helligkeit. Man erkennt im Bild ein helles Zentrum mit der Form eines Parallelogramms, weiter außen zeigt sich eindeutig ein Ring, der an den Ecken im Nordwesten, Nordosten, Südosten und Südwesten am hellsten herauskommt. Wer dies deutlicher sehen möchte, erstelle sich vom AdW ein invertiertes, kontrastgesteigertes R-Bild. Übrigens: Der Zentralstern ist nicht der relativ helle weißliche Stern im unteren zentralen PN-Bereich! Der richtige befindet sich etwa 15 Pixel oberhalb (= westlich) davon.

Fachgruppenmitglied Andreas Rörig gelang diese beeindruckende und selten gezeigte Aufnahme in Wilsenroth/Westerwald mit seinem 300-mm-Newton bei f = 1350 mm (Paracorr). Das Teleskop befindet sich auf einer Montierung des Typs Alt 5 ADN. CCD-Kamera war eine SBIG ST-10XME. Belichtet wurde ohne Einsatz eines Luminanzfilters. H-Alpha: 49 x 600 s, [OIII]: 32 x 600 s, R: 11 x 300 s, G: 10 x 300 s, B: 8 x 450 s, insgesamt also 16,25 Stunden! Die Aufnahmezeit erstreckte sich auf den 11.02.2012, den 14./15./16.03.2012 sowie auf den 02. und 04.03.2013. Für H-Alpha und [O III] (HWB jeweils 13 nm) wurde ohne Binning gearbeitet, bei den RGB-Filtern mit 2x2-Binning. Dark- und Flatkalibrierung, Deblooming, Registrierung, Kombination, Farbkalibrierung sowie die Gradientenentfernung nahm der Autor mit seiner Software Regim vor. Zur Orientierung: Norden ist links, Osten ist unten.

Objektkoordinaten (2000):
RA = 07 h 36 min 07 s, DEK = +02° 42´ 17´´

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