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33. Woche - „Gedämpfte Sonne im Nebel“

Fotografiert von: Harald Kaiser | | Astrofoto der Woche

„Ein kühler Morgen“. Diese knappen Worte fügte Harald Kaiser aus Karlsruhe – Debütant beim AdW – der Aufnahme beim Senden in die Mailingliste der Fachgruppe Astrofotografie bei. Mit dem heutigen AdW servieren wir „leichte Kost“ in Zeiten heller Nächte und eher magerer nächtlicher Astrofotoausbeute. Aufgenommen wurde die Szenerie mit einer digitalen spiegellosen Objektivkamera des Typs Sony α6000 und einer Zoom-Optik Sony FE70-200 bei 200 mm Brennweite. Bei Blende 4 und ISO 100 wurde 1/3200 s belichtet. Die Bildbearbeitung war gewissermaßen schon mit Drücken des Auslöseknopfes erledigt.

„Aufgenommen im November 2014 in Karlsruhe“, so setzt der Autor kurz und knapp fort, zeigt das Bild die stark gedämpfte Sonne bei dichtem Nebel in einer Baumlichtung im Zusammenspiel mit einem prägnanten Baumskelett. Der Nebel wirkt dabei wie ein starkes Graufilter und sorgt für ein kontrastreiches Stimmungsbild. Die im Verhältnis zur Lichtwellenlänge großen Nebeltröpfchen bewirken beim Durchlaufen des Sonnenlichts eine sehr starke Streuung in alle Richtungen und tauchen den nur noch übrig bleibenden Rest an Licht, welches den Betrachter erreicht, in farbloses Grau. Wären Eiskristalle statt Nebeltröpfchen beteiligt, ergäbe sich ein völlig anderes Bild, farbenprächtige Halo-Erscheinungen wären ein mögliche Folge und so bietet uns die Natur auf vielfältigste Weise immer wieder lohnende Fotomotive.

Das genaue Datum und die Uhrzeit der Aufnahme sind nicht bekannt, d.h. es könnte sowohl um Sonnenaufgang als auch um Sonnenuntergang entstanden sein. Diese 200-mm-Teleaufnahme zeigt offensichtlich einige größere Sonnenflecken. Einer Recherche im Bildarchiv der SOHO Sonde („Solar and Heliosspheric Observatory“ - (siehe sohowww.nascom.nasa.gov/sunspots/) für den Monat November 2014 zufolge könnte die Aufnahme um den 22. November entstanden sein, als die großflächigen aktiven Regionen AR 12209 und 12216 zusammen auf der Oberfläche zu erkennen waren. Es sind allerdings mehrere Flecken zu sehen, die sich aber nicht alle eindeutig als Sonnenflecken erweisen müssen. Die Darstellung am 22.11.2014 kommt der Konstellation auf dem Bild aber recht nahe. Letztlich ist es für die Wirkung des Bildes aber weniger entscheidend, an welchem Tag genau diese Aufnahme entstand. Dem geneigten Leser steht es mit dem oben gemachten Internet-Verweis jedoch offen, ggf. eigene, ältere Sonnenaufnahmen ohne genaue Tagesangaben zu recherchieren oder die Seite dazu zu nutzen, vor einer eigenen Beobachtung zu schauen, was an Sonnenflecken im Weißlicht momentan sichtbar ist. In den hiesigen eher mageren Zeiten, was die Sonnenaktivität angeht, kann es eine nützliche Planungshilfe sein. Die Sonne hält aber immer die eine oder andere Überraschung bereit.

Aufnahmen mit Sonne oder Mond in der Nähe irdischer Objekte wirken aufgrund der „vorgetäuschten“ Größenverhältnisse immer sehr effektvoll und wir bedanken uns für die Einsendung dieser Aufnahme.

Text: Jens Leich

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