43. Woche: Der Helixnebel im Licht von [OIII], HII und [SII]

Dieser bekannte Planetarische Nebel - entdeckt von dem deutschen Astronom K.L. Harding (1765 - 1834) steht im Sternbild Wassermann sehr südlich für unsere Breiten. Mit seinem scheinbaren Durchmesser von mehr 16´ x 12´ zählt der Helixnebel zu den ausgedehntesten Exemplaren. Die Anregungsenergie liefert der 100.000 Kelvin heiße Zentralstern, ein 13.4 mag heller Weißer Zwerg namens WD 2226-210. Die Entfernung des Helixnebels liegt bei 500 Lj.
Das Objekt hat eine recht geringe Flächenhelligkeit, so dass lange Belichtungszeiten nötig sind, um eine hinreichende Deckung zu bekommen. Wird zur Kontrastverbesserung normaler HII-Regionen in der Regel ein Rotfilter verwendet, so hat sich Matthias Hänel den Einsatz schmalbandiger Interferenzfilter überlegt. Er setzte zur Durchdringung der Lichterglocke von Orotava auf Teneriffa einen Filter im Blaugrünen ein, der allein das Licht des doppelt ionisierten Sauerstoffs [O III] registriert, daneben einen H-Alpha-Filter für das HII-Licht und einen weiteren Rotfilter für das Licht des einfach ionisierten Schwefels [S II]. Pro Filter wurde 3 x 5 min belichtet. Zum Einsatz kam eine CCD-Kamera SBIG ST-2000XM am 8-zölligen Meade LX200 f/7.
Je nachdem, mit welcher Filteraufnahme der rote, grüne und blaue Farbauszug gebildet wird, ergibt sich ein unterschiedliches Farbergebnis. Für das Bild oben links wurde H-Alpha für den R-Kanal, [O III] für den G-Kanal und [S II] für den Blaukanal verwendet. Ganz anders die Farbwirkung unten rechts, wenn G und B vertauscht werden! Dann erscheint der innere Nebelbereich, der vom [O III]-Licht geprägt ist, auf einmal blau! Das Ergebnis zeigt aber auch, dass das Schwefellicht nur geringe Beiträge zum Bild liefert.
RA = 22 h 29 min 39 s, DEK = -20° 50´ 14´´