43. Woche - Noch einmal in den Sommer …

Fabian Neyer, den wir als neuen Schweizer Aktivisten unserer Runde herzlich begrüßen, schickte ein Bild, das wir niemandem vorenthalten möchten. Auch wenn es inzwischen schon Herbst ist, schauen wir gern noch einmal kurz zurück in die Sommermilchstraße.
Der Bildautor schreibt: „Ich möchte Ihnen hiermit die zentrale Region der Milchstraße vorstellen, welche ich in Australien mit einfachstem Equipment (modifizierte Canon 40D, 50mm f/1.8 auf AstroTrac) aufgenommen habe. Das 16-teilige Mosaik ist das Ergebnis von 211 Einzelaufnahmen, die für jeweils 5 Minuten belichtet wurden. Die Aufnahmebedingungen waren nahezu perfekt: große Transparenz, keine künstlichen Lichtquellen in einem Radius von mindestens 100 km und Temperaturen zwischen 0 und 15 Grad Celsius. Die visuelle Grenzgröße lag irgendwo zwischen 7 und 7.5 mag! Ich hoffe das Bild gefällt.“
Und ob! Respekt vor dieser Aufnahme! Was selten herauskommt auf derart kurzbrennweitigen Bildern, ist die farbige Szenerie im Skorpion um Antares. Sehr schön zeigt sich die große H II-Region um Tau Scorpii, knapp südlich von Antares. In den Scherensternen tauchen blaue Reflexionsnebel auf. Von hier ziehen sich lange Staubfahnen bis hin zu der großen E-förmigen Dunkelwolke im Ophiuchus, deren Südteil auch gern „pipe Nebula“ genannt wird. Dazu sind die roten Gasnebel im Verlauf der Milchstraße aufgereiht, vom Schützen bis hin zur Norma-Wolke: M 16, M 17, M 20, M 8, Katzenpfotennebel, IC 4628 und NGC 6188. Aber was vielen Lesern kaum bekannt sein dürfte, ist die riesige schwache H II-Region um den O-Stern Zeta Ophiuchi. Man erkennt den roten Nebel am oberen Bildrand, etwas links der Mitte.
Hat sich übrigens schon einmal jemand Gedanken darüber gemacht, warum die äquatoriale Ebene unserer Galaxis stark bräunlich erscheint, die Ränder aber nach außen hin eindeutig blauer werden?