52. Woche - Der Riesenplanet Jupiter, überwältigend in 2011

Fachgruppenmitglied Michael Kunze hat seinen Newtonreflektor gut im Griff. In der unerwarteten „Schönwetterkatastrophe“ Anfang Oktober kam noch ein überdurchschnittlich gutes Seeing in ganz Mitteleuropa hinzu, so dass Jupiter, dem „König der Planeten“, die Ehre besonders scharfer Aufnahmen zuteil wurde.
Bevor die Beobachtungsbedingungen für Jupiter 2012 am Abendhimmel schlechter werden, soll er noch einmal in Szene gesetzt werden. Die beiden Bilder datieren vom 2. Oktober um 1:25 und 1:33 Uhr UT. Am Newton 254mm/1250mm wurde ein 4-fach Powermate verwendet, um eine effektive Brennweite von 5000 mm zu erzielen. Dann trat die DMK.21AU618.AS in Aktion, und aus dem Video wurden die schärfsten Bilder zu diesen zwei monochromen Ansichten kombiniert. Die komplette Serie wurde allerdings in RGB aufgenommen. Wer nähere Fragen zur Aufnahmetechnik hat, wende sich an den Bildautor (siehe Hinweis). Sehr schön erkennt man, dass Jupiter innerhalb der kurzen Zeitspanne zwischen den beiden Aufnahmen schon deutlich rotiert.
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Neu - Kniffelfrage: Wir werden als interessantes Schmankerl ab jetzt hin und wieder eine „Kniffelfrage“ zum AdW stellen. Wer nur Bilder anschauen will, der lese ab jetzt nicht weiter. Wer jedoch Interesse daran hat, aus den Aufnahmen auch etwas auszuwerten oder abzuleiten, für den jetzt folgende Frage:
Welche Rotationsdauer hat Jupiter, wenn diese beiden Aufnahmen von Michael Kunze zugrunde gelegt werden? Dabei geht es nicht um die Feinheit, dass die unterschiedlichen Wolkensysteme auch feine Unterschiede aufweisen. Auch die Neigung der Polachse zur Blickrichtung kann vernachlässigt werden. Tipp: Jupiters scheinbarer Durchmesser in Bogensekunden wird nicht benötigt, auch nicht der echte Planetendurchmesser. Nicht immer, aber diesmal wird mit den Pixeln ein wenig Rechnen nötig. Trost für diejenigen, die jetzt sofort aufgeben möchten: An „Mathematik“ genügt der einfache Dreisatz und die Kenntnis des Kreisumfangs.
Wer mitmachen möchte, sende seinen Lösungsweg (nicht nur das Endergebnis) an die Fachgruppe Astrofotografie:
Lösung zur Kniffelaufgabe AdW 52/2011
Nach der ersten Kniffelaufgabe zum Thema Jupiterrotation kam nur eine Lösung von Jens Leich. Die war komplett richtig, mit einem gut erklärten Lösungsweg.
Wer wissen möchte, wie aus den beiden zeitverschiedenen Jupiteraufnahmen die Rotationszeit des Planeten auf einfache Weise bestimmt werden kann, der klicke (hier).
Allerdings würde sich das AdW-Team freuen, wenn ein paar Leute mehr Mut für eine solche Bildauswertung hätten. Traut Euch, Leute! Mit dem 2. AdW im neuen Jahr wird es viel leichter!