9. Woche - Polarlichter vom Flugzeug aus

Fachgruppen-Webmaster Michael Kunze konnte ein ganz besonders spektakuläres Schaupiel beobachten und im Bild festhalten. Dazu schrieb er:
„Am 16.09.2011, auf einem Flug von San Francisco nach Düsseldorf, habe ich über Grönland plötzlich Polarlichter gesehen. Die Hoffnung war vorher schon vorhanden, da es in dieser Zeit immer wieder zu Polarlichtsichtungen im hohen Norden kam. Doch plötzlich war der grüne Vorhang da und durch die Fluggeschwindigkeit konnte man auch erkennen, wie man räumlich vorbei flog. Dazu bewegten sich die Polarlichter sehr schnell. Das ganze Spektakel war in dieser Fülle ca. 60 Minuten zu beobachten. Danach konnte man bis kurz vor Dämmerungsbeginn einen hauchzarten Grünschimmer sehen. Die Aufnahme entstand aus freier Hand. Nur das Objektiv wurde am Fenster angelehnt. Die Belichtungszeit betrug 2 Sekunden bei 6400 ASA. Als Kamera diente eine Canon EOS 550D. Leider habe ich die Streifen nicht wegbekommen.“
Uns allen dürfte klar sein, dass ein perfektes, rauscharmes und dennoch gut durchbelichtetes Bild eines so lichtschwachen Phänomens mit heutiger Aufnahmetechnik (noch) nicht möglich ist. Das Flugzeug bewegte sich, zusätzlich auch die Lichterscheinung, die Belichtungszeit durfte nicht zu lang sein, um Verwackelungen zu vermeiden und die Sterne punktscharf abzubilden. Dennoch musste das lichtschwache Motiv möglichst kräftig belichtet werden, bei einer sehr hohen Empfindlichkeitseinstellung des Kamerachips, die ein stärkeres Rauschen bereits vorgibt. All diese Parameter sind für ein solches Motiv grenzwertig. Es funktioniert eben nicht, zur Rauschreduzierung 20 Belichtungen à 2 Minuten anzuwenden! Insofern sagen wir: „Hut ab, gut umgesetzt!“ Über die Streifen darf man getrost hinweg sehen.
Übrigens: Schaut man sich die Sterne des Großen Wagens an, so sind Mizar und Alkor klar getrennt. Garantiert war für dieses gelungene Bild eine ganze Reihe weniger geglückter Einzelbilder nötig.
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