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Auch in "toten" Galaxien entstehen neue Sterne

Auch in alten elliptischen Galaxien entstehen zur Überraschung der Astronomen kontinuierlich neue Sterne. Bislang hielten die Himmelsforscher diese Sternsysteme für tot, frei von Gas, aus dem sich Sterne bilden könnten. Im Mittel entsteht in den beobachteten Galaxien alle 10.000 Jahre ein Stern, berichteten amerikanische Wissenschaftler am Dienstag auf einer Fachtagung in Kanada (Canadian Astronomical Society Meeting, London, 30. Mai bis 2. Juni 2011).

"Wir haben bislang geglaubt, dass diese toten Galaxien schon vor langer Zeit damit aufgehört haben, neue Sterne zu produzieren", sagt Alyson Ford von der University of Michigan, die die Beobachtungen gemeinsam mit ihrem Kollegen Joel Bregman vorstellte. "Aber wir konnten zeigen, dass diese Systeme immer noch lebendig sind und Sterne bilden, wenn auch auf einem ziemlich niedrigen Niveau."

Spiralgalaxien wie unserer Milchstraße enthalten viel kühles Gas, in ihnen entstehen daher auch viele Sterne - etwa ein Stern pro Jahr. Elliptische Galaxien enthalten dagegen kaum noch kühles Gas, nahezu alle ihre Sterne sind bereits viele Milliarden Jahre alt. Deshalb gingen die Astronomen bislang auch davon aus, dass die Sternenentstehung in diesen Systemen schon vor langer Zeit erloschen ist.

Ford und Bregman gelang es nun mithilfe von Hubble-Beobachtungen im ultravioletten Strahlungsbereich einzelne junge Sterne in vier elliptischen Galaxien aufzuspüren, die alle etwa 40 Millionen Lichtjahre von uns entfernt sind. Die beiden Forscher stießen in den Galaxien auf einzelne sehr helle blaue Sterne, junge massereiche Sterne mit der 10- bis 20-fachen Masse der Sonne. Außerdem fanden die Forscher Objekte, die zwar jung zu sein schienen, aber nicht die passende Farbe hatten. Eine weitere Analyse zeigte schließlich, dass es sich um kleine Haufen von Sternen handelt, die gemeinsam entstanden sind. Nun, so Ford und Bregman, müsse mit weiteren Beobachtungen geklärt werden, woher das Gas für die Entstehung neuer Sterne in den alten Galaxien kommt.

Quelle: ns.umich.edu/htdocs/releases/story.php

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