Badespaß der Planeten

Zugegeben: Es wird wohl relativ selten vorkommen, dass die Planeten wie im heutigen Astro-Comic eine Badewannen-Party starten werden - aber was wäre wenn? Könnten alle vergnügt am nassen Spaß teilnehmen oder sind manche Planeten aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften benachteiligt?
In unserem Sonnensystem gibt es nur einen Plansch-Verweigerer: Saturn. Das mag zunächst verwunderlich erscheinen, immerhin ist Saturn ein echtes Schwergewicht. Die Erde würde ganze 765 mal in ihn hineinpassen, das Gewicht von Saturn entspricht dem von 95 Erden. Den nun sicher ertönenden Aufschreien "Aber Saturn ist doch aus Gas!" kann man einfach entgegen halten: Gas in großen Mengen kann auch verdammt schwer sein. So lastet auf jedem Menschen durchschnittlich 17.300 kg Luft - wir sind dafür evolutionär allerdings bestens gewappnet.
Es schließt sich also nicht aus: Saturn ist unfassbar schwer, aber hat dennoch eine äußerst geringe Dichte. Ob ein Gegenstand auf Wasser schwimmen kann, hängt also weniger von seinem Gewicht ab, sondern maßgeblich von seiner Dichte. Saturn, der hauptsächlich aus Wasserstoff, Helium und Methan besteht, hat eine Dichte von 0.687 g/cm3 - die von Wasser beträgt 1 g/cm³. Wer also die Muße besitzt, eine Badewanne zu bauen, die 116.000 km groß ist, und es dann noch fertig brächte, Saturn in diese Badewanne zu befördern, würde feststellen, dass er wie eine Quietsche-Ente schwimmen würde.
Mittlerweile spricht einiges dafür, dass es im Weltraum noch viele weitere Leidensgenossen von Saturn gibt, die sich auch niemals waschen könnten. Vor einigen Jahren entdecke man etwa den Riesen HAT-P-1, der wohl mehr als doppelt so groß wie Jupiter ist. Auch er hat eine äußerst geringe Dichte und ist somit Saturns großer ungewaschener Bruder.Ob Saturn aufgrund seiner Ungewaschenheit besonders unangenehm riecht, ist nicht bekannt. Erfahrungsgemäß riecht ein Gemisch aus Helium, Methan und Ammoniak allerdings ohnehin nicht besonders verführerisch.