Die Evolution des Universums

Am Anfang war der Urknall, vor etwa 13,8 Milliarden Jahren. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur Energie. Nach einigen Minuten entstanden die ersten Elementarteilchen, dann die Atome Wasserstoff, Helium und etwas Lithium, aus denen sich dann die ersten Sterne bildeten.
Im Laufe der Jahrmilliarden entwickelte sich schließlich das Universum so wie wir es heute kennen.
Aber noch immer birgt die Entwicklungsgeschichte des Universums viele Rätsel. Moderne Beobachtungen zeigen, dass es im Kosmos mehr Masse gibt, als wir in Form von Sternen, Gas- und Staubwolken und Planeten sehen. Kosmologen, die sich mit der Evolution des Universums befassen, vermuten deshalb eine unsichtbare Art von Materie, die Dunkle Materie, die nur über die Schwerkraft mit gewöhnlicher Materie wechselwirkt. Ein weiteres Mysterium bildet die Dunkle Energie, eine Art Antigravitation, die das Universum seit einigen Milliarden Jahren immer schneller sich ausdehnen lässt.
Die Astrophysikerin Felicitas Mokler zeichnet in ihrem Buch die Erforschung der Entwicklung des Universums nach und bringt den Leser auf den aktuellen Stand der Forschung.
In zehn Kapiteln beschreibt sie die entscheidenden wissenschaftlichen Beobachtungen und Überlegungen, wie aus einer Fülle von Spekulationen der unser heutiges Bild des Universums entstand.
Das Buch beginnt mit einer Beschreibung der Weltbilder in historischen Zeiten, der Entdeckung, dass Galaxien weit entfernte Welteninseln ähnlich unserer Milchstraße sind, die sich immer schneller von uns entfernen, je weiter sie entfernt sind, bis hin zur Entwicklung der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins, die Raum und Zeit miteinander zur vierdimensionalen Raumzeit verwob.
Andere Schwerpunkte des Buches befassen sich mit der wabenartigen Struktur des Universums, den ersten Sternen und ihrer Bedeutung für seine weitere Entwicklung, sowie der Entstehung der Elemente.
Der Evolution der Galaxien widmet Felicitas Mokler ebenfalls ein eigenes Kapitel.
Da es für die Einordnung der verschieden Objekte im Kosmos wichtig ist, ihre Entfernung möglichst gut zu kennen, widmet Felicitas Mokler den Schwierigkeiten der Entfernungsbestimmung einen eigenen Abschnitt.
Eine dieser Methoden, die Entfernung weit entfernter Objekte zu bestimmen, beruht auf der Hubble-Konstante. Trotz vieler Bemühungen gibt es eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Wert, der aus den Daten des Weltraumteleskops Planck gewonnen wurde und dem, der aus der Bestimmung aus Eigenschaften der Cepheiden und von Supernovaexplosionen gewonnen wurde. Dieses Problem ist so grundlegend, dass ihm ebenfalls ein eigenes Kapitel gewidmet wird.
Das Buch liefert einen sehr guten und aktuellen Überblick über die Geschichte und den aktuellen Stand der Kosmologie. Allerdings sind für das Lesen und das Verständnis einige Vorkenntnisse´in Astronomie und Physik nötig. Manche Begriffe, wie skalare Felder werden nicht erklärt. Andere wie das Parsec werden zuerst benutzt, aber erst später im Text erläutert. Hier wäre ein Glossar hilfreich gewesen.
Alles in allem ist es Felicitas Mokler ausgezeichnet gelungen, die Entwicklung der Erforschung des Universums bis zum aktuellen Stand umfassend darzustellen. Unterstützt durch zahlreiche informative Diagramme und aktuelle Fotografien des Hubble- und des James-Web-Weltraumteleskops ist ihr ein lesenswertes und informatives Buch gelungen, das jedem an diesem Thema interessierten sehr empfohlen werden kann.
Titel: Die Evolution des Universums
Untertitel: Vom Urknall bis in die Ewigkeit
Autor: Felicitas Mokler
ISBN: 978-3-440-17341-1
Seitenumfang: 224
Preis Hardcover / E-Book: 34,00 Euro / 27,99 Euro
Erhältlich unter: https://www.kosmos.de/buecher/ratgeber-naturfuehrer/astronomie/bildbaende-sachbuecher/17555/die-evolution-des-universums