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Die Menschheit im galaktischen Rat?

| Astrocomic

Ob die Menschheit wohl irgendwann Mitglied eines galaktischen Rates sein wird und Platz neben glibbrigen Alien-Spezies nehmen wird? Die Wahrscheinlichkeit für außerirdisches Leben ist bei der riesigen Anzahl an Sternensystemen in der Milchstraße gar nicht so gering – falls Ihr gut in Mathematik seid, können wir der Sache aber vielleicht noch genauer auf den Grund gehen!

Der amerikanische Astronom Frank Drake hat folgende Formel aufgestellt:

N=R f(p) n(e) f(l) f(i) f(c) L

Oh Mann, ganz schön schwierig, oder? Selbst wenn man die sogenannte Drake-Formel dutzende Male in den Taschenrechner eingibt, erhält man kein brauchbares Ergebnis - denn so einfach lässt sich die Rechnung leider nicht auflösen.
Frank Drake hat in seine Rechnung mehrere Variablen aufgenommen. Die ersten drei Faktoren müssten Ihr mit folgenden Zahlen ersetzen: Wie viele Sterne entstehen jedes Jahr in der Milchstraße? Wie viele dieser Sterne haben Planeten, die sie umkreisen? Und auf wie vielen dieser Planeten herrscht eine für Lebewesen angenehme Temperatur? Alleine mit diesen Fragen sind die Wissenschaftler derzeit leider schon überfordert – und die weitere Auflösung der Gleichung wird nicht einfacher! Jetzt müssen wir nämlich konkrete Zahlen für die Entstehung von planetarem Leben einfügen: Wie häufig entsteht auf einem Planet mit angenehmen Temperaturen Leben? Und wie häufig entwickelt sich dieses Leben zu einer technologischen Zivilisation weiter? Für die Beantwortung dieser Fragen fehlen uns leider die Vergleichswerte – immerhin kennen wir nur einen Planeten, auf dem Leben entstanden ist: Unsere Erde.
Die Drake-Formel wird sogar noch komplizierter: Selbst wenn wir die Antworten auf alle oben gestellten Fragen in die Formel einfügen könnten, fehlen uns noch die letzten beiden Variable: Falls auf einem Planeten tatsächlich Leben entsteht und diese Lebensformen sich zu einer technologischen Zivilisation entwickeln – würden sie sich dann auch bemerkbar machen? Und wie lange würde eine solche Alien-Zivilisation bestehen? Uns Menschen gibt es in unserer jetzigen Form immerhin erst seit einigen Hunderttausend Jahren – etwa so lange wie ein Signal benötigt, die Milchstraße zu durchqueren.

Puh, definitiv zu viel Mathematik für meinen Geschmack – und so richtig nahe sind wir der Lösung der Drake-Gleichung nicht gekommen, oder? 

Mehr astronomische Infos von Tim Ruster findet Ihr auf seinem YouTube-Kanal: www.youtube.com/channel/UCTkYT9IjUuhmkXbwYEohIwQ

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