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Erstmals fotografiert: Ein Exoplanet in Bewegung

Astronomen der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile ist es erstmals gelungen, die Bewegung eines Planeten bei einem anderen Stern direkt zu fotografieren. Die mit dem Very Large Telescope VLT gewonnenen Aufnahmen zeigen den Exoplaneten im Abstand von sechs Jahren auf verschiedenen Seiten des 60 Lichtjahre entfernten Sterns Beta Pictoris. Mit einem Alter von etwa zwölf Millionen Jahren ist dieser Stern astronomisch gesehen sehr jung. Der Nachweis des Planeten mit der etwa neufachen Masse des Jupiter zeige daher zugleich, so die Forscher in der Online-Ausgabe des Fachblatts “Science”, dass Riesenplaneten erheblich schneller als früher vermutet entstehen.

“Da der Stern selbst so jung ist, beweisen unsere Beobachtungen, dass Riesenplaneten sich in einer Staubscheibe innerhalb von wenigen Millionen Jahren bilden können”, erläutert Anne-Marie Lagrange vom Observatoire de Grenoble, die die Beobachtungen gemeinsam mit weiteren Astronomen aus Frankreich, den USA und Deutschland durchgeführt hat. Noch bis vor wenigen Jahren gingen die Forscher davon aus, dass Riesenplaneten wie Jupiter mehrere zehn Millionen Jahre für ihre Entstehung benötigen.

Beta Pictoris ist von einer großen Staubscheibe umgeben, auf die wir von der Erde her gerade genau auf die Kante schauen. Aufnahmen mit einem der vier 8,2 Meter großen Spiegelteleskope des VLT zeigten 2003 eine schwache punktförmige Quelle im Inneren der Scheibe. Auf 2008 und im Frühjahr 2009 aufgenommen Bildern konnten die Astronomen diese Quelle zunächst nicht mehr auffinden. Im Herbst 2009 tauchte sie dann auf der anderen Seite von Beta Pictoris wieder auf. Es handelt sich also nicht um einen zufällig im Hintergrund stehenden Stern, sondern um einen Planeten, der Beta Pictoris im 8- bis 15-fachen Abstand Erde-Sonne umkreist.

“Die kurze Umlaufzeit des Planeten ermöglicht es uns, innerhalb von 15 bis 20 Jahren einen kompletten Orbit zu beobachten”, sagt Mickael Bonnefoy, ebenfalls vom Observatoire de Grenoble. “Weitere Untersuchungen können uns wertvolle Einsichten in die Physik und Chemie der Atmosphäre eines jungen Riesenplaneten liefern.”

Quelle: www.sciencemag.org/cgi/content/abstract/science.1187187v1

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