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Raumsonde umkreist erstmals Asteroiden

Erstellt von: Dr. Rainer Kayser | | Forschung und neue Erkenntnisse

Knapp vier Jahre dauerte die Reise: Die amerikanische Raumsonde Dawn hat am Samstag ihr erstes Flugziel erreicht und ist in eine Umlaufbahn um den Asteroiden Vesta eingeschwenkt. Mit einem mittleren Durchmesser von 516 Kilometern ist Vesta der zweitgrößte Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter. Es ist das erste Mal, dass ein Raumfahrzeug einen Asteroiden umkreist.  Ein Jahr lang soll die Sonde die Oberfläche des Asteroiden fotografieren und seine chemische Zusammensetzung untersuchen.

Zu den Messgeräten an Bord von Dawn zählen auch zwei in Deutschland entwickelte Spezialkameras, die aus einer Flughöhe von 50 Kilometern noch 5 bis 10 Meter große Einzelheiten auf der Oberfläche von  Vesta sichtbar machen können. Die Wissenschaftler hoffen unter anderem, dass die Aufnahmen Spuren eines ursprünglichen Magmaozeans auf dem Asteroiden zeigen - eingefroren in seinem Zustand zum Zeitpunkt der Entstehung des Himmelskörpers. Die Forscher erhoffen sich aber nicht nur Erkenntnisse über Vesta, sondern auch über die Entstehungsgeschichte unseres Planetensystems insgesamt. Denn vermutlich handelt es sich bei dem Asteroiden um einen weitgehend unveränderte "Protoplaneten" aus der Frühzeit des Sonnensystems.

Im Juli 2012 soll Dawn dann ihre Reise fortsetzen. Das zweite Ziel der Mission ist Ceres, mit einem Durchmesser von über 900 Kilometern das größte Objekt im Asteroidengürtel. Ceres gilt heute aufgrund seiner Größe und Form - er sieht aus wie eine abgeplattete Kugel - nicht mehr als Asteroid, sondern als Zwergplanet. Dawn soll Ceres im Februar 2015 erreichen. Der Weiterflug von Vesta zu Ceres ist ein Novum in der Weltraumgeschichte und nur möglich, weil Dawn mit einem Treibstoff sparenden Ionentriebwerk ausgestattet ist. Allerdings erkauft sich die Sonde diesen Vorteil durch eine besonders lange Reise: Insgesamt muss die Sonde eine Strecke von über fünf Milliarden Kilometer zurücklegen, bis sie endlich ihr Endziel Ceres erreicht.

Quelle: dawn.jpl.nasa.gov

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