Sterne und Weltraum Heft 1/2024
Für uns ist es selbstverständlich, dass jeden Morgen die Sonne aufgeht und uns mit ihren Strahlen Licht und Wärme spendet – natürlich ist es das nicht. Der Stern vor unserer Haustür ist in höchstem Maße dynamisch, entwickelt sich und wird in einigen Milliarden Jahren der Erde große Hitze bescheren. Astronomisch betrachtet passte bisher bei unserem Heimatgestirn alles bestens, damit sich Leben auf der Erde entwickeln und überdauern konnte. Insbesondere ist der Abstand zur Sonne genau richtig: nah genug, um ihre Energie in ausreichendem Maße zu erhalten und weit genug weg, um nicht von ihr vernichtet zu werden. Wir dürfen nicht vergessen, dass dieser Plasmaball, der durch thermonukleare Fusion im Inneren Strahlung erzeugt, in unmittelbarer Nähe eine Gluthölle ist. Dabei gibt es ein seit Langem bekanntes Rätsel: Der Sonnenkern ist etwa 15 Millionen Grad Celsius heiß, was das Verschmelzen von Atomkernen erlaubt.

Sonne: Koronaheizung und Sonnenwind Wie ein Strahlungsausbruch der Sonne durch eine plötzliche magnetische Umstrukturierung entsteht, ist recht gut verstanden. Schwieriger wird es bei den Fragen, wie die Sonnenkorona kontinuierlich geheizt und wodurch genau der Sonnenwind beschleunigt wird. Der Sonnenkern selsbt ist etwa 15 Millionen Grad Celsius heiß, was das Verschmelzen von Atomkernen erlaubt. Diese Fusionsprozesse speisen die Sonnenenergie, die schließlich am äußersten Rand unseres Heimatgestirns – der Photosphäre – als elektromagnetische Wellen abgestrahlt wird. Dort ist die Sonne nur noch zirka 5500 Grad Celsius heiß. Doch weiter außen erreicht die Sonne in der Schicht namens Korona ein bis zwei Millionen Grad Celsius! Wie kommt das? Der Sonnenphysiker Klaus-Peter Schröder klärt uns ab S. 18 auf und legt dar, welche Rolle Magnetfelder dabei spielen und was die hochauflösende Sonnenteleskop Goode und die Raumsonde Parker Solar Probe erforschen.
Asteroiden: Ryugu im Labor Der Asteroid Ryugu wurde erst im Jahr 1999 entdeckt. Er zählt zur Klasse der C-Typ-Asteroiden (C steht für kohlenstoffreich), die als Mutterkörper des Meteoritentyps der kohligen Chondrite gelten. Mit der japanischen Sonde Hayabusa 2 startete am 3. Dezember 2014 eine der spektakulärsten Rückkehrmissionen der Raumfahrt. Sie entnahm von der Oberfläche des knapp ein Kilometer großen Brockens im Jahr 2019 Materialproben für wissenschaftliche Untersuchungen und brachte diese 2020 zurück zur Erde. Ein weltweit ausgewähltes wissenschaftliches Konsortium aus acht Subteams war ab Herbst 2021 intensiv mit der anfänglichen Untersuchung der zurückgebrachten Teilchen beschäftigt. Dabei traten erstaunliche und vollkommen unerwartete Erkenntnisse zu Tage – insbesondere zur Herkunft von Ryugu selbst. Lesen Sie ab Seite 28, was diese zu erzählen haben.
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