Sterne und Weltraum Heft 10 / 2023
Die Gravitationswellenastronomie nimmt immer mehr an Fahrt auf. Nun gibt es neue Resultate mit Pulsar Timing Arrays. Bei dieser Methode kommen schnell rotierende Neutronensterne zum Einsatz, deren Radiopulse den Durchgang von Gravitationswellen verraten. Im Gegensatz zu den Wellen, die mit irdischen Laserinterferometern wie LIGO gemessen werden, haben sie sehr große Wellenlängen. In der Astrophysik erwartet man, das derartig gemächliche Raumzeitbeben von Paaren extrem massereicher Schwarzer Löcher erzeugt werden. Nach jahrzehntelangen Messungen haben sich nun die Hinweise auf solche Wellenformen verdichtet. Im Kurzbericht auf S. 17 und im Interview mit dem Radioastronomen Michael Kramer auf S. 20 erfahren Sie mehr über dieses spannende Thema.

Titelthema Pulsare: Hinweise auf neue Gravitationswellen von Schwarzen Löchern Die Gravitationswellenastronomie nimmt seit dem Durchbruch 2015, als Gravitationswellen von kollidierenden Schwarzen Löchern mit Laserinterferometern nachgewiesen wurden, immer mehr an Fahrt auf. Die Schwarzen Löcher sind mit einigen zehn Sonnenmassen allerdings eher klein. Tief im All verbergen sich dagegen Paare von Schwarzen Löchern, jedes mit Millionen bis Milliarden Sonnenmassen. Sie umkreisen sich und erzeugen Gravitationswellen sehr niedriger Frequenz. Es ist unmöglich, das mit Laserinterferometern zu messen. Hier komme eine völlig andere Methode zum Einsatz, die mehrere Radiopulsare in einigen hundert bis tausend Lichtjahren Distanz nutzt: Pulsar Timing Arrays (PTAs). Die über Jahrzehnte präzise gemessenen Ankunftszeiten der Radiopulse von Pulsaren werden miteinander verglichen und auf den Einfluss von Gravitationswellen untersucht. Nach jahrzehntelangen Messungen haben sich nun die Hinweise auf solche Wellenformen verdichtet. Im Kurzbericht auf S. 17 und im Interview mit dem Radioastronomen Michael Kramer auf S. 20 erfahren Sie mehr über dieses spannende Thema.
Atmosphäre: Haloerscheinungen - Lichtphänomene an Eiskristallen Halos gehören zu den häufigsten atmosphärischen Erscheinungen. Ein erfahrener Beobachter kann an mehr als 100 Tagen im Jahr Halos beobachten. Dennoch sind sie vielen unbekannt. Das liegt vor allem daran, dass sie oft nur in Fragmenten auftreten, meistens recht lichtschwach sind und die häufigsten Arten rund um die Sonne entstehen, deren Blendwirkung eine Beobachtung erschwert. Natürlich können Halos nicht nur an der Sonne, sondern auch an anderen Lichtquellen auftreten. So sind Mondhalos mit 6,9 Prozent relativer Häufigkeit in der hier vorgestellten 37-jährigen empirischen Reihe auf Grund der geringen Blendwirkung sehr viel einfacher zu beobachten und fallen bei Vorhandensein mehr auf als Sonnenhalos. Ab Seite 30 berichten Claudia Hinz und Wolfgang Hinz die verbreitetsten Haloerscheinungen.
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